Harley in USAmile by mile

HD Tour: Submarined

Boston
Constitution
Regen

Route to NY
Submarined

Pasted Graphic 1

7:00

Es fängt pünktlich an zu regnen. Wir haben Charlie überredet nach Boston reinzufahren.
Wir sind ja nicht alle Tage in dieser Ecke. Wir wollen uns die Constitution ansehen.
Charlie kocht. Man sieht es am verdampfenden Regen über ihm. Happy
Also rauf auf die Car-Pool Lane und ab Richtung Boston.
***
In California dürfen Mopeds auf die Car-Pool Lane. An der Ostküste wohl nicht. Wussten wir nicht. Hatten aber Glück. Der lange Arm des Gesetzes reichte nicht bis zur Car Pool Lane. Der lange Arm stand im Stau auf einer der drei normalen Spur.
Die Car Pool Lane war auch eine Express Lane. Nicht jede Abfahrt wurde bedient. Natürlich auch nicht die, die wir hätten nehmen müssen. Das Dampfplasma um Charlie wuchs sprunghaft an.
Das hatte er nicht geplant.
***
Die Express Lane endete auf Höhe der letztmöglichen Abfahrt, um an die Constitution zu kommen. Sie war eben nur vier Spuren weiter rechts. Vier Spuren stehenden Verkehrs. Na dann kreuzten wir mal eben rüber. Wir hatten die volle Aufmerksamkeit des Boston Verkehrs. Sie haben uns kräftig durch Hupen unterstützt. Wohl um eventuelle andere unaufmerksame Golf Fahrer zu wecken. Wirklich nett die Bostonians.
Charlie’s Dampfplasma war inzwischen auf kritische Größe angewachsen.
So ein albernes Segelschiff musste er unvorbereitet finden. Am Memorial Drive dann ein kurzer Stop, ein mentales Gewitter und der Dampfdruck war wieder auf unkritisch zurückgegangen. Das physikalische Wetter wurde dadurch aber nicht beeindruckt.

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Wir fanden den Pott sofort. Ein Kaffee, ein paar Photos, dann nix wie rauf auf die Böcke und an „Running Man“ drangehängt.
***
Auf der Interstate Richtung „The City“ machten wir dann eine einmalige Erfahrung. Braucht keiner mehr von uns im Rest seines Lebens.
Wir fuhren wie auf rohen Eiern. Glitschig, Stehendes Wasser und super gefährlich.
Wir fuhren unvernünftige 100km/h. Langsamer wäre der sichere Tod gewesen, 100km/h boten wenigstens eine kleine Überlebenschance.
Die Trucks fegten mit 120-130km/h an uns vorbei. Trucks haben keine Radkästen in US, alles wird hochgeschleudert. Heute hauptsächlich reichlich Wasser. Das war wirklich eine Fahrt auf Sehrohr Tiefe. Metallschienen und unendlich viele Bitumen Flecken taten das übrige im Bostoner Bereich.

Man tut gut daran die zweite Spur von rechts zu fahren, nicht die ganz rechte. Dort fährt der allgemeine US Bürger auf die Interstate ohne einen Gedanken oder Blick nach hinten zu verschwenden, geschweige denn zu bremsen um irgendwelche Vorfahrt zu beachten. „Oh I am sooo sorry, I didn’t see you“. Klar, hätte sich nur umdrehen müssen.

„We survived the Highways of Boston“.
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Cape Cod lassen wir wörtlich gesagt links liegen. Von wegen der Weg ist das Ziel. Nicht hier und nicht heute.
Ankommen und raus aus der Sintflut - von oben, - von der Seite und ich möchte wetten sogar - von unten.

Ich hatte eine vollkommen neue Regenkombi. Die Beste im Test. Bis dahin war ich super zufrieden mit ihr. Es hatte ja schon wirklich viel geregnet, seit wir in Toronto losgefahren sind.
100km vor Stamford, unserem Tagesziel gab sie dann doch auf. In Sekundenbruchteilen änderte sich der Aggregatzustand meiner Kleidung, also die, die trocken bleiben soll, von warm und ganz trocken nach kalt und pitschnass. Ich konnte keine mechanischen Lecks finden. Die Nähte hatten einfach auf Durchgang geschalten.

17:30 STAMFORD, 50 km vor „The City“. 380km Tagestrip. 380 km von Regen bis überwiegend Sintflut.

Hotel Eingang. Nix wie rein. Mist wir haben die falsche Tür genommen, sind wohl in die Bank direkt daneben gegangen. Wieder raus. Oops, war doch die Hoteltür.
Haben noch nie einen Concierge hinter zentimeterdickem Panzerglas gesehen. Eben wie ein Bankbeamter in einer Bank in einer etwas fragwürdigen Gegend.
Miese Hütte. Die schlechtesten Zimmer bislang. Aber keiner wollte mehr in die nassen Sachen einsteigen und weiterfahren.
Keiner wollte wirklich weit weg von den Bikes. Immer im Auge haben. Also zum Inder next Door. Essen passt zu den Zimmern. Schlecht und teuer.


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Den ganzen Abend schleichen irgendwelche merkwürdigen Gestalten um die Bikes herum. Um 3 Uhr nachts wache ich auf, da steht doch ein Auto mit laufendem Motor bei den Bikes. Hellwach. Was geht da vor? Entspannung. Der Typ am Steuer hackt auf einem PC rum. Getarnter Polizeiwagen. Nummernschild: Überprüfung. Nicht nur Unsere, auch die der Anderen. Kann erst kurz vorm Wecken wieder einschlafen. Natürlich hat keiner die Bikes angelangt. Kein entsprechender Feedback von der Alarmanlage beim Starten am Morgen „Jemand hat mich angelangt. Piep, Piep, Piep, Piep“.

2015 HPTrum